Sensorische Integration (SI) bedeutet die Vernetzung und Koordination aller Sinneseindrücke zu einer Gesamtwahrnehmung als eine Grundlage von Handeln und Lernen. Im Mittelpunkt der SI-Therapie steht die somato-sensorische und die vestibulär-propriozeptive Wahrnehmung, sowie die Modulation der Wahrnehmung aus den verschiedenen Sinnessystemen. Durch die gezielte Aufnahme (intake) sensorischer Stimuli in einer für das Kind als bedeutsam erlebten (Spiel)situation soll es in die Lage versetzt werden, seine motorischen und emotionalen Handlungen besser an die Umwelt anzupassen (adaptives Verhalten). Diese Therapieform wendet sich an Kinder mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern gestörter Wahrnehmungsfunktion (sog. Störungen der sensorischen Integration) und in Kombination mit u.g. Behandlungskonzepten auch an Kinder mit cerebralen Bewegungsstörungen. Die vertiefte Kenntnis einzelner Methoden, Konzepte und Verfahren erfordern eine intensive berufsbegleitende Zusatzqualifikation und entsprechende praktische Erfahrung. Wechselnde Interessen und Bedingungen des häuslichen und sozialen Umfelds müssen immer wieder neu in die Behandlungssettings eingegliedert werden, ohne dass dabei das ursprüngliche Ziel aus den Augen verloren wird. Nur wenn das Kind motiviert ist und sich mit Freude mit den Therapieinhalten auseinandersetzt, kann die Therapie erfolgreich sein. Daher wird es immer wieder erforderlich sein, die ergotherapeutischen Maßnahmen unterschiedlich zu kombinieren und durch Veränderungen den Therapieschwerpunkten anzupassen.