Prof. Dr. Marianne Frostig entwickelte einen pädagogisch-therapeutischen Ansatz des ganzheitlichen Bemühens um Kinder mit Entwicklungs- und Lernproblemen. Das Konzept der “educational therapy” ist ein Konzept, in dem pädagogisches und therapeutisches Bemühen mit dem Ziel der Persönlichkeitsentwicklung und der spezifischen Entwicklungsförderung zusammengeführt wird.
Im Frostig-Konzept wird das Kind in seinem Entwicklungszusammenhang gesehen. Seine Stärken und Interessen werden wahrgenommen und für seine Entwicklung genutzt. Gibt es Probleme oder Auffälligkeiten in der Entwicklung, werden diese nicht isoliert betrachtet, sondern in der Gesamtentwicklung des Kindes gesehen. Der gegenseitigen Beeinflussung von Motorik, Sprache, Wahrnehmung und Kognition unter Berücksichtigung soziel-emotionaler Gegebenheiten wird in der Förderung der Kinder Rechnung getragen. In diesem Entwicklungsprozess zeigt jedes Kind ein individuelles Entwicklungstempo.
Die positive und humanistisch geprägte Einstellung des Therapeuten zum Kind, das in seinem So-Sein akzeptiert wird, ist Voraussetzung für die Arbeit nach dem Frostig-Konzept und ist entwicklungsfördernd.
Für welche Kinder eignet sich das Frostig-Konzept?
Es eignet sich für alle Kinder, die in Ihrem Alltag Auffälligkeiten zeigen und bei denen eine altersgemäße Entwicklung gefährdet ist.
Sie fallen unter anderem durch folgende Probleme auf:
- Aufmerksamkeitsstörung
- Unorganisiertes Verhalten
- Tollpatschigkeit
- Emotionale Unausgeglichenheit
- Geringes Selbstwertgefühl
- Meidung von Aktivitäten wie Malen oder Basteln
- Nicht entwickelte Handdominanz
- Schlechtes oder gar unleserliches Schriftbild
- Erschwerter Lernprozess